Für Dialektik in Organisationsfragen
Wie sicherlich schon einige KAZ-Leser mitbekommen haben, ist auch bei den „Hauptfeindkonferenzen“ der übliche Zeitplan durch Seuchengefahr und staatliche Verordnungen durcheinandergeraten.
So sah es bei diesen Konferenzen seit 2009 bis 2019 aus: Sie fanden jedes Jahr im Mai/Juni statt und dauerten jeweils vier Tage (unter Einbeziehung des bundesweiten Feiertags „Himmelfahrt“). Bis 2016 tagten die Konferenzen in Göttingen, ab 2017 dann in Berlin.
Einzelheiten dieser Konferenzen, teilweise auch Referate, sind auf www.gegen-den-hauptfeind.de/ dokumentiert.
Was hält die Menschen zusammen, die diese Konferenzen organisieren, bzw. sie unterstützen, an ihr teilnehmen etc.?
Dazu gibt es ein Statement der aus verschiedenen Organisationen oder sonstigen politischen Zusammenhängen kommenden Organisatoren: „Die jährlich stattfindenden Konferenzen gegen den deutschen Imperialismus sollen den politischen Austausch und die Zusammenarbeit derjenigen revolutionären Kräfte fördern und vorantreiben, die in der Arbeiter- und demokratischen Bewegung für die Linie ‚Der Hauptfeind steht im eigenen Land‘ kämpfen wollen.“
Im März 2020 wurde klar, dass die XII. Konferenz nicht unter den gegebenen Bedingungen stattfinden kann. Im Ergebnis ausführlicher Diskussionen in der bei secarts.org angesiedelten Arbeitsgruppe der Konferenzen veröffentliche das Organisationskollektiv eine Erklärung: „Die XII. Konferenz ‚Der Hauptfeind steht im eigenen Land!‘ in Berlin im Mai 2020 musste abgesagt werden. Aber wir werden uns weder durch Viren noch Verbote aufhalten lassen, uns für den Frieden und den Kampf gegen den deutschen Imperialismus geistiges Rüstzeug zu erarbeiten – wie wir es seit 2009 jedes Jahr getan haben. Wir wollen uns dabei auch technisch verbessern (virtuelle Aktivitäten) und darin üben, möglichst unabhängig von Seuchen jeglicher Art und anderen Schwierigkeiten agieren zu können.
Wir werden auf Online-Veranstaltungen Gespräche mit Referenten führen, die zugesagt hatten, auf der XII. Konferenz zu sprechen. Wir werden sie über ihr Referatsthema befragen und auch darüber, wie sie ihr ursprüngliches Thema im Schatten von ‚Corona‘ sehen.“
Die erste Online-Veranstaltung fand am 21.05.2020 statt, ein Gespräch mit Jörg Kronauer (german-foreign-policy.com) zum Thema: Wo steht der deutsche Imperialismus militärisch? Ein Video dieser Veranstaltung kann auf www.gegen-den-hauptfeind.de/ angesehen werden.
Eine weitere Veranstaltung im Juni 2020 musste leider abgesagt werden, da der Referent kurzfristig verhindert war.
Im September, Oktober und November 2020 sollen weitere Online-Veranstaltungen durchgeführt werden. Es gibt bereits einen Termin:
Am Sonntag, den 11. Oktober 2020, 13 Uhr wird Hamza Yalcin zu uns sprechen zum Thema: Zwischenimperialistische Widersprüche mit Blick auf den Mittleren Osten (Türkei, Syrien). Die Zugangsdaten werden rechtzeitig auf der Seite www.gegen-den-hauptfeind.de/ bekannt gegeben, ebenso die Informationen über die für September und November geplanten Veranstaltungen.
Über die ursprüngliche Gesamtplanung der XII. Konferenz gibt es ebenfalls Informationen auf www.gegen-den-hauptfeind.de. Als Schwerpunktthema der Konferenz war vorgesehen:
„Der Hauptfeind jedes Volkes steht in seinem eigenen Land!“
Zwischenimperialistische Widersprüche und Kriegsgefahr heute
Unter diesem Leitgedanken stehen auch die Online-Veranstaltungen.
Im Dezember 2020 wird entschieden, wie es weitergeht.
Zu hoffen ist, dass dann eine einigermaßen wasserdichte Entscheidung getroffen werden kann und die Konferenzen wieder in Berlin durchgeführt werden können. Sicher ist das natürlich nicht. Sicher ist, dass die Organisatoren die Arbeit auf keinen Fall einstellen werden und die Arbeit der Konferenzen weiterführen werden, notfalls mit weiteren Übergangslösungen.
Wer regelmäßig informiert werden will, kann sich über info@gegen-den-hauptfeind.de oder über www.gegen-den-hauptfeind.de/kontakt/ beim Organisationskollektiv melden.
Veranstalter der Konferenzen und der Online-Veranstaltungen ist die Internet-Plattform www.secarts.org in Medienkooperation mit der Tageszeitung »junge Welt«.
E.W.-P.