Die Bevölkerung Jugoslawiens leidet nach wie vor unter den Folgen der Bomben, die auch aus deutschen Flugzeugen heraus verheerende Zerstörungen und furchtbares menschliches Leid angerichtet haben. Das von der BRD und anderen Ländern verhängte Embargo verhindert immer wieder die Versorgung mit dem Lebensnotwendigsten und erschwert und torpediert den Wiederaufbau des Landes, den die Werktätigen mit ungebrochenem Mut in Angriff genommen haben (siehe KAZ Nr. 294, letzte Seite). Jugoslawien hat der Resolution 1244 des UNO-Sicherheitsrats im Juni 1999 zugestimmt und sich bis heute strikt an sie gehalten. Darin steht von einem Embargo gegen Jugoslawien kein Wort – statt dessen stehen dort schöne Worte von Frieden und Sicherheit im Kosovo. Dieser Frieden und diese Sicherheit sehen ein Jahr nach der Bombardierung so aus, dass es in Kosovo bald keine Serben und Roma mehr gibt.
Unsere Gewerkschaften haben schon 1990 die Kontakte mit dem jugoslawischen Gewerkschaftsbund abgebrochen. Jetzt gibt es offiziell – z.B. von der IG Metall – nur Kontakte mit solchen kleineren Gewerkschaften, die als „oppositionell“ gelten. Das heißt: Einmischung in die gewerkschaftlichen Belange der jugoslawischen Kollegen und Erpressung – sie brauchen aber die vorbehaltlose internationale gewerkschaftliche Solidarität!
Deshalb geben wir die Forderungen der Gewerkschaften Serbiens weiter mit der Bitte an unsere Leser, diese zu unterstützen und in ihrer Gewerkschaft, bei ihren Kollegen, bei friedliebenden Menschen für die Unterstützung dieser Forderungen zu werben.
Der IG-Metall-Vertrauensmann Gerhard Graw, Kontaktadresse für die Unterschriftensammlung, ist Mitglied der gewerkschaftlichen Initiative „Dialog von unten statt Bomben von oben“ und war mehrmals, auch während der Bombardierungen, in der serbischen Arbeiterstadt Kragujevac.
Wir Arbeiter und Bürger Serbiens erheben mit unseren Unterschriften einen gemeinsamen Anspruch der freiheitsliebenden Menschen in aller Welt, der den Gewerkschaften und Gewerkschaftsbünden, den Regierungen, der UNO und ihrem Sicherheitsrat und allen, die für Freiheit, Frieden und Arbeit sind, unterbreitet werden soll.
Unsere Ansprüche sind die Ansprüche aller Arbeiter Serbiens, aller Bürger Serbiens.
Durch unsere Unterschrift untestreichen wir das Bedürfnis, in einer Zeit des Friedens arbeiten und unseren Familien, unseren Kindern und deren Nachkommen Glück und Wohlstand ermöglichen zu wollen.
Wir Gewerkschaftsmitglieder sind überzeugt, dass Recht und Wahrheit siegen werden.
Das Recht auf Freiheit, Frieden und Arbeit ist das ursprüngliche Recht aller.
Gewerkschaften und Bund der Gewerkschaften Serbiens
Ich unterstütze diese Erklärung
Kontaktadresse:
Gerhard Graw, Schmedenstedter Str. 2, 31246 Lahstedt, Tel.: 05172/945188 – Fax: 05175/945210
Eine Drehbank mit 16 m Spitzenweite wird auf den Weg gebracht. Aus einem Betrieb in Salzgitter konnte sie „losgeeist“ werden, der Transport wurde aus Spenden finanziert, die von Gewerkschaftern der Initiative „Dialog von unten statt Bomben von oben“ gesammelt wurden.
Ankunft in Kragujevac