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Editorial

Vor 70 Jahren in Berlin: Sowjetsoldaten marschierten auf der Straße Alt-Friedrichsfelde ins Zentrum der Hauptstadt. Ungeheure Opfer hatten sie im Kampf gegen den Hitlerfaschismus gebracht. Nun war die Befreiung der Völker der Welt von dieser Barbarei nicht mehr aufzuhalten.

1975 wurde Alt-Friedrichsfelde umbenannt in Straße der Befreiung. Berlin trug als Hauptstadt der DDR den Titel „Stadt des Friedens“. 1992 wurde die Straße der Befreiung rückbenannt in Alt-Friedrichsfelde. Berlin ist wieder Stadt des Krieges.

„Hitlers Träume haben sich erfüllt“ – diese Redewendung hat im russischen Alltag Einzug gefunden. Nun streitet sich der deutsche Imperialismus mit dem US-Imperialismus um die Beute aus der Niederlage des Sozialismus in Europa. Die Ukraine ist wieder Opfer deutscher Osteuropapolitik. Und man soll sich nicht täuschen lassen, wenn unsere Herrschenden sich „Vom Kriegsbrandstifter zum Friedensengel“ mausern.

Die Linksfraktion der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Lichtenberg will erreichen, dass die Straße Alt-Friedrichsfelde in Straße der Befreiung rückbenannt wird. Gut so – die Befreiung der Welt vom Hitlerfaschismus war und ist auch unsere Chance in Deutschland, uns von der Herrschaft der Kriegstreiber zu befreien.

Auf dieser Grundlage konnten sich z.B. die Frauen im Osten Deutschlands auf den Weg ihrer Befreiung machen. Bei westdeutschen Feministinnen, die den Kampf um „geschlechtergerechtes Deutsch“ führen, stößt dieser Fortschritt meist auf wenig Verständnis. In dem Artikel „Die Befreiung der Frau ist nur gegen und ohne die Kapitalisten erreichbar“ geht es um diesen Widerspruch zwischen bürgerlicher und proletarischer Frauenbewegung.

Über das Anliegen der Linksfraktion wird entschieden, wenn diese Zeitung schon im Druck ist. Längst entschieden ist: Der Sieg der Roten Armee hat der deutschen Arbeiterklasse die Verpflichtung auferlegt, ihren Ausbeutern das Handwerk zu legen. Jeder Kampf, der Sand ins Getriebe der kapitalistischen Kriegsmaschine streut, ist dazu ein Beitrag.

So auch der Streik von mehreren tausend Kollegen bei Daimler in Bremen gegen Outsourcing, Leiharbeit, Werkverträge, Sonderschichten … „Wir feuern weiter aus allen Rohren“, hatte der Daimler-Chef gegen die Konkurrenten gedroht und auch die Arbeiter gemeint. 761 Abmahnungen, Kriminalisierung des Streiks – damit wollen sie die Arbeiter kleinkriegen.

Nicht nur die Solidarität der Arbeiter wollen die Kapitalisten in Stücke hauen, mit Hilfe ihrer „BILD“ wollen sie uns auch jede Solidarität mit dem griechischen Volk austreiben und Griechenland weiter ihrem Diktat unterwerfen.

Und jetzt? Die Straße der Befreiung ist überall, wo Arbeitersolidarität gefordert ist. Dort sollten wir marschieren gegen Berlin, gegen Regierung und Kapital, gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg!

KAZ-Fraktion „Für Dialektik in Organisationsfragen“


Zur Zeit erleben wir die sich zuspitzende allgemeine Krise des Kapitalismus in seiner letzten Stufe – dem Imperialismus. Viele Staaten widersetzen sich ihm, der zerbröselnde Imperialismus versucht deshalb, sich mit Gewalt nach innen und außen am Leben zu erhalten. In seiner Ausweglosigkeit reißt er alles mit sich, wird immer aggressiver und lässt die Maske fallen. Putsch-Marionetten oder direkte Militärinterventionen werden immer offener verhandelt und durchgeführt, Faschisten werden toleriert und gefördert. Auch wir in den Kernländern des Imperialismus spüren am eigenen Leib den schärfer werdenden Klassenkrieg gegen die Köpfe, die bürgerlichen Rechte und die sich organisierende Gegenwehr.

Alles lernen – nichts vergessen war die Forderung Karl Liebknechts angesichts des vom deutschen Imperialismus angezettelten Ersten Weltkriegs und der damit verbundenen Niederlage der revolutionären deutschen Arbeiterklasse. Im Artikel 100 Jahre „Der Hauptfeind steht im eigenen Land ...“ wird die Dynamik einer Entwicklung gezeigt, deren politischer und historischer Kern sich – bis heute – in einem Wort zusammenfassen lässt: Revision. Revision der Hauptverantwortung der deutschen Brandstifter für die Auslösung des Weltbrands, indem die imperialistische Dialektik von Expansion und Krieg verschleiert wird. Mit dem Ziel, Kriege wieder führbar zu machen. Revision des antiimperialistischen Standpunkts der Arbeiterklasse durch die bürgerliche Ideologie des Klassenkompromisses und der daraus resultierenden ideologischen und organisatorischen Entwaffnung derselben am Beispiel der SPD. Die damals wie heute darauf notwendige Antwort wird entwickelt aus dem Wirken Karl Liebknechts, seinem Kampf gegen Militarismus und Opportunismus. Gegen das imperialistische Gesamtsystem und dabei herausarbeitend, dass das Agieren etwa des italienischen Imperialismus nur das Spiegelbild des deutschen ist und damit Haupt- und Nebenfeind klar gekennzeichnet werden.

Zum 40. Jahrestag des vietnamesischen Sieges nicht nur über den US-Imperialismus beleuchtet der Artikel 1. Mai 1975 – Saigon ist frei! die wichtigsten Stationen eines 30 Jahre währenden Kampfes und nennt die Bedingungen seines Erfolges: Einheit auf revolutionärer Grundlage, Ausdauer im Kampf und internationale Solidarität.

Unsere Aufgaben heute gegenüber den eigenen Imperialisten dokumentieren wir mit dem anlässlich der Siko München herausgegebenen Flugblatt Klassenkampf für den Frieden statt Sozialpartnerschaft für den Krieg ganz im Sinne Karl Liebknechts.

An den 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee wollen wir mit dem Artikel Auschwitz und die Verbrechen am polnischen Volk erinnern. Die – hierzulande hartnäckig verschwiegenen – Verbrechen am polnischen Volk waren Teil des umfassenden faschistisch-imperialistischen Okkupationssystems im Osten und der Vernichtungspolitik gegen Juden, Sinti und Roma. Sie war vor allem auch gegen die slawischen Völker gerichtet, die im Kampf gegen die Barbarei in deutschem Namen unendliches Leid erfuhren und heldenhaft dagegen kämpften.

Aufgeben ist nicht! war das Motto der Kundgebung anlässlich des 82. Jahrestages der illegalen ZK-Zagung der KPD in Ziegenhals. Wir dokumentieren die Reden von Richard Corell (Gruppe Kommunistische Arbeiterzeitung KAZ) und von Anton Latzo, (Vorsitzender der Geschichtskommission der DKP).

Alles lernen – nichts vergessen: Wenn du den Frieden willst, erledige die Kriegstreiber!

KAZ-Fraktion „Ausrichtung Kommunismus“

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