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KAZ-Fraktion: „Ausrichtung Kommunismus”

Export:

Keynes` Märchen von der Wirtschaftslenkung im Kapitalismus

Die deutsche Wirtschaft konnte in der Belebung nach 2009 ihre Exportabhängigkeit nicht verringern. Durch die von Sozialdemokraten vielkritisierte starke Exportabhängigkeit war 2009 der Produktionsrückgang in der Krise in Deutschland stärker als in vergleichbaren, weniger exportabhängigen Ländern ausgefallen. Hier zeigt sich die Illusion, die kapitalistische Wirtschaft sei „keynesianisch“ planbar. Solange Privateigentum an den Produktionsmitteln der Großkonzerne besteht, bestimmen die, wo es hingeht. Der Staat greift ein, wo es den stärksten Konzernherrn nützt. Die Predigt „mit höheren Löhnen die Inlandsnachfrage stärken“ musste so im keynesianischen Propagandanebel verschallen, ungehört vom Siemens-Clan und der SAP-Clique, den BMW-Quandts, den VW-Porsche-Piëchs, den BASF-, Bayer- und Daimler-Aktionären, die dem kapitalistischen Konkurrenzgesetz gehorchen müssen, entweder Maximalprofite einzufahren oder unterzugehen. Und den Maximalprofit erzielen die Privateigentümer nicht indem sie ihren Arbeitern höhere Löhne zahlen, sondern indem sie die Waren absetzen. Und wenn die Kaufkraft im Inland nicht da ist, muss sie im Ausland gesucht werden. Die Interessen der exportorientierten Konzerne überwiegen in Deutschland. Deshalb hat sich an der Exportlastigkeit der deutschen Volkswirtschaft nichts geändert.

Durch die ungleichmäßige Entwicklung der importierenden Länder hat sich aber die Struktur der deutschen Exporte verändert.

Als erstes ist zu beobachten, dass China als einziges Land auch 2009 mehr Exporte aus Deutschland aufnahm als 2008. Von 2008 auf 2010 stieg die Ausfuhr nach China, die um das Jahr 2000 herum noch vernachlässigbar war, auf eine Stufe mit den größten Exportländern inklusive USA, nur nach Frankreich geht noch deutlich mehr. Wegen der Außenhandelspolitik der VR China ist anzunehmen, dass der Außenhandelsanteil an der Gesamtwirtschaft Chinas zwar sinken wird, aber in absoluten Zahlen weiter zunimmt, und das überproportional nach Deutschland. Dadurch wird China in den nächsten Jahren wahrscheinlich der größte Waren-Exportmarkt für Deutschland. Der Anteil der EU insgesamt am Export ist immer noch bei weitem am größten, ist aber von 2008 auf 2010 von 63% auf 60% gesunken. Der Anteil der USA ist auf das Niveau der großen Exportmärkte nach Frankreich wie Großbritannien und die Niederlande, Italien und eben China gesunken. Wegen der Finanzkrise, die notwendig im Zusammenhang mit der zyklischen Krise immer wieder aufflammen muss[1] ist mit Konsolidierung weder der USA- noch der EU-Märkte zu rechnen. Das wissen auch die Entscheidungsträger der Clans der deutschen Finanzoligarchie: Sie zahlen nun nicht etwa ihren Arbeitern bessere Löhne, sondern bauen neue Produktionskapazitäten gleich dort, wo die Löhne noch niedriger sind und die Märkte noch wachsen.

Export aus Deutschland Mrd €

2008

2009

2010

BIP zum Vergleich

2.481

2.397

-84

2.498

+101

Gesamtexport aus D

984

803

-181

960

+157

EU

623

501

-122

578

+77

Davon Frankreich

94

81

-13

91

+10

Niederlande

66

52

-14

63

+11

Großbritannien

64

53

-11

60

+7

Italien

62

51

-11

59

+8

Österreich

55

46

-9

55

+9

Belgien

50

42

-8

46

+4

Spanien

43

31

-12

34

+3

Große 7 EU Länder

434

356

-78

416

+60

China mit Hong Kong

39

41

+2

59

+18

Russ. Föderation

32

21

-11

26

+5

Indien

8

8

0

9

+1

Brasilien

9

7

-2

10

+3

USA

71

54

-17

66

+12

EU+BRIC[2]+USA

782

632

-150

748

+116

1 siehe Artikel zur Krise in dieser KAZ: "Vorwärts und nie vergessen".

2 Brasilien, Russland, Indien und China

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