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KAZ-Fraktion: „Ausrichtung Kommunismus”

Wir dokumentieren folgenden Text, der zu den Grundlagen der größten Kommunistischen Partei der Welt gehört, weil hier auf die Unterschiede in den Kampfaufgaben und der Bündnispolitik in kapitalistisch/imperialistischen Ländern im Vergleich zu halbkolonialen, halbfeudalen Ländern eingegangen wird.

Mao Tse-Tung

Probleme des Krieges und der Strategie (1938)

Die zentrale Aufgabe der Revolution und ihre höchste Form ist die bewaffnete Machtergreifung, ist die Lösung der Frage durch den Krieg. Dieses revolutionäre Prinzip des Marxismus-Leninismus hat allgemeine Gültigkeit, es gilt überall, in China wie im Ausland.

Wenn jedoch das Prinzip auch ein und dasselbe bleibt, so kommt doch seine Verwirklichung durch die Partei des Proletariats gemäß den verschiedenen Bedingungen auf verschiedene Weise zum Ausdruck. In den kapitalistischen Ländern besteht – abgesehen von Perioden, da dort der Faschismus herrscht und Kriege im Gange sind – folgende Situation: Innenpolitisch gibt es keine Feudalordnung mehr, sondern die bürger­liche Demokratie, außenpolitisch werden diese Länder nicht national unterdrückt, sondern unterdrücken selbst andere Nationen. Entsprechend dieser Besonderheiten besteht die Aufgabe der proletarischen Parteien in den kapitalistischen Ländern darin, durch einen legalen Kampf während eines langen Zeitabschnitts die Arbeiter zu erziehen, Kräfte zu sammeln und so zum endgültigen Sturz des Kapitalismus zu rüsten. Dort geht es um einen langwierigen legalen Kampf, um die Ausnutzung des Parlaments als Tribüne, um wirtschaftliche und politische Streiks, die Organisierung der Gewerkschaften und die Schulung der Arbeiter. Die Formen der Organisation sind dort legal, die Formen des Kampfs unblutig (nicht militärisch). Was die Frage des Kriegs betrifft, so kämpft die kommunistische Partei eines solchen Landes dagegen, dass ihr Land imperialistische Kriege führt; falls jedoch ein solcher Krieg ausbricht, besteht die Politik darin für die Niederlage der reaktio­nären Regierung des eigenen Landes zu kämpfen. Der einzige Krieg, den die Partei braucht ist der Bürgerkrieg, auf den sie sich vorbereitet. Aber solange die Bourgeoisie nicht wirklich versagt hat, solange die Mehrheit des Proletariats nicht von der Entschlossenheit durchdrungen ist, den bewaffneten Aufstand zu beginnen und den Bürgerkrieg zu führen, solange die Bauernmassen dem Proletariat nicht freiwillig zu helfen beginnen, soll man den bewaffneten Aufstand und den Bürgerkrieg nicht beginnen. Und wenn die Zeit für Aufstand und Krieg gekommen ist, bemächtigt man sich in erster Linie der Städte und führt dann erst den Angriff auf die Dörfer und nicht umgekehrt. All das haben die kommu­nistischen Parteien der kapitalistischen Länder getan, und all das wurde durch die Oktoberrevolution in Rußland bestätigt.

Anders ist es aber in China. Die Besonderheiten Chinas bestehen darin, dass es kein unabhängiger, demokratischer Staat ist, sondern ein halbkoloniales, halbfeudales Land, dass innerhalb des Landes keine Demokratie herrscht, sondern feudale Unterdrückung, während das Land außenpolitisch keine nationale Unabhängigkeit besitzt, sondern unter dem Joch des Imperialismus leidet. Deshalb gibt es in China kein Parlament, das wir ausnutzen könnten, kein legales Recht, die Arbeiter zur Durchführung von Streiks zu organisieren. Die Aufgabe der Kommunistischen Partei besteht hier im wesentlichen nicht darin, über einen langwierigen legalen Kampf zu Aufstand und Krieg zu kommen, und auch nicht darin, zunächst die Städte zu erobern und dann die Dörfer zu gewinnen. Sie muß völlig anders vorgehen.

Für die Kommunistische Partei Chinas steht die Frage so: Wenn der Imperialismus keinen bewaffneten Überfall auf China unternimmt, führt sie entweder zusammen mit der Bourgeoisie einen Bürgerkrieg gegen die Militärmachthaber (die Lakaien des Imperialismus), wie das in den Jahren 1924 bis 1927 zur Zeit des Krieges in der Provinz Kuangtung und des Nordfeldzugs der Fall war, oder einen Bürgerkrieg im Bündnis mit der Bauernschaft und dem städtischen Kleinbürgertum gegen die Grundherrenklasse und die Kompradorenbourgeoisie (ebenfalls Lakaien des Imperialismus), wie das zur Zeit des Agrarrevolutionären Krieges in den Jahren 1927 bis 1936 der Fall war. Wenn aber der Imperialismus einen bewaffneten Überfall auf unser Land unternimmt, führt die Partei im Bündnis mit allen Klassen und Schichten des Landes, die den ausländischen Aggressoren entgegentreten, einen nationalen Krieg gegen den äußeren Feind, wofür der gegenwärtige Widerstandskrieg gegen die japanischen Eindringlinge ein Beispiel ist.

All das zeigt den Unterschied zwischen China und den kapitalistischen Ländern. In China ist die Hauptform des Kampfes der Krieg und die Hauptform der Organisation die Armee. Alle übrigen Formen, wie beispielsweise die Organisation der Volksmassen, der Kampf der Volksmassen usw., sind von außerordentlich großer Bedeutung, sind alle unbedingt notwendig, und man darf sie keineswegs übersehen, aber sie sind alle den Interessen des Krieges untergeordnet. Bevor ein Krieg ausbricht, dienen alle Organisationen und alle Kämpfe der Vorbereitung zum Krieg, wie das beispielsweise in der Periode zwischen der Bewegung des 4. Mai (1919) und der Bewegung des 30. Mai (1925) der Fall war. Nach Ausbruch des Krieges sind alle Organisationen und alle Kämpfe direkt oder indirekt mit dem Krieg koordiniert. Diese Koordinierung aller Organisationen und Kämpfe mit dem Krieg galt beispielsweise in der Periode des Nordfeldzugs unmittelbar für das Hinterland der Revolutionären Armee und mittelbar für die von den Militärmachthabern des Nordens beherrschten Gebiete, in der Periode des Agrarrevolutionären Krieges unmittelbar für die roten Gebiete und mittelbar für die außerhalb derselben gelegenen Gebiete. Und schließlich jetzt, in der Periode des Widerstandskriegs gegen die japanischen Eindringlinge, sind alle Organisationen und alle Kämpfe im Hinterland der antijapanischen Armeen und in den vom Feind besetzten Gebieten ebenfalls unmittelbar oder mittelbar mit dem Krieg koordiniert.

„In China kämpft die bewaffnete Revolution gegen die bewaffnete Konterrevolution. Das ist eine der Besonderheiten und einer der Vorzüge der chinesischen Revolution.“ Diese These des Genossen Stalin ist völlig richtig.

Sie ist richtig sowohl für den Nordfeldzug als auch für den Agrarrevolutionären Krieg und für den gegenwärtigen Widerstandskrieg gegen die japanischen Eindringlinge. Alle diese Kriege sind revolutionäre Kriege, sie sind gegen die Konterrevolution gerichtet, und die Hauptkraft in ihnen ist das revolutionäre Volk. Sie unterscheiden sich voneinander lediglich dadurch, dass es entweder Bürgerkriege oder nationale Kriege sind; entweder Kriege, deren Führung die Kommunistische Partei allein innehat, oder Kriege, an deren Spitze die Kuomintang und die Kommunistische Partei gemeinsam stehen. Gewiß ist das ein bedeutender Unterschied. In ihm zeigen sich die unterschiedliche Zusammensetzung der den Krieg führenden Hauptkräfte (Bündnis der Arbeiter und Bauern oder Bündnis der Arbeiter, der Bauern und der Bourgeoisie), die Verschiedenheit der Feinde, gegen die jeweils der Krieg geführt wird (innerer Feind oder äußerer Feind, wobei der innere Feind wiederum einmal die Militärmachthaber des Nordens waren, ein andermal die Kuomintang), und die Tatsache, dass in China die revolutionären Kriege in den verschiedenen Perioden ihres historischen Verlaufs einen unterschiedlichen Inhalt haben. Aber all diese Kriege sind ein Kampf der bewaffneten Revolution gegen die bewaffnete Konterrevolution, sind revolutionäre Kriege, und sie weisen die Besonderheiten und Vorzüge der chinesischen Revolution auf. Der revolutionäre Krieg ist „eine der Besonderheiten und einer der Vorzüge der chinesischen Revolution“ – diese These entspricht voll und ganz den Gegebenheiten Chinas. Die Hauptaufgabe der Partei des chinesischen Proletariats – eine Aufgabe, der sich die Partei fast seit Beginn ihres Bestehens gegenübersah – besteht darin, eine möglichst große Anzahl von Verbündeten zu vereinen und den Umständen entsprechend den bewaffneten Kampf gegen die innere oder die äußere bewaffnete Konterrevolution für die nationale und soziale Befreiung zu organisieren. In China hätten das Proletariat und die Kommunistische Partei ohne den bewaffneten Kampf keine Geltung gehabt, hätte keine einzige der revolutionären Aufgaben gelöst werden können.

Unsere Partei hatte das in den fünf bis sechs Jahren, die zwischen der Gründung unserer Partei im Jahre 1921 und ihrer Teilnahme am Nordfeldzug im Jahre 1926 lagen, nicht genügend erkannt. Damals begriff sie noch nicht die außerordentliche Wichtigkeit des bewaffneten Kampfes in China, befaßte sich nicht ernstlich mit der Vorbereitung zum Krieg und mit der Organisierung der Armee, legte kein Gewicht auf das Studium der militärischen Strategie und Taktik. Während des Nordfeldzugs hielt sie es nicht für wichtig, die Armee für sich zu gewinnen, und legte das Schwergewicht einseitig auf die Massenbewegung, was dazu führte, dass die ganze Massenbewegung zusammenbrach, sobald die Kuomintang reaktionär geworden war. Nach 1927 sahen viele Genossen lange Zeit hindurch die zentrale Aufgabe der Partei noch immer darin, Aufstände in den Städten vorzubereiten und in den weißen Gebieten zu arbeiten. Erst nach der siegreichen Zerschlagung des dritten „Einkreisungs- und Ausrottungsfeldzugs“ des Feindes im Jahre 1931 änderten manche Genossen von Grund auf ihre Haltung in dieser Frage. Das bedeutete aber noch keine Wandlung der gesamten Partei, und es gab Genossen, die noch immer nicht so dachten, wie wir jetzt denken.

(Mao Tse-Tung, Probleme des Krieges

und der Strategie, AW 2, S. 255 f.)

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Aus dem Referat von Georgi Dimitroff auf dem VII. Weltkongress: „Ich bin überzeugt, dass ich die Gefühle und Gedanken unseres ganzen Kongresses ausdrücke, wenn ich erkläre: wir entbieten unseren flammenden brüderlichen Gruß im Namen des revolutionären Proletariats der ganzen Welt allen Sowjets Chinas, dem chinesischen revolutionären Volk. (Stürmischer Beifall, alle erheben sich.) Wir entbieten unseren flammenden brüderlichen Gruß der in tausend Kämpfen erprobten heldenhaften Roten Armee Chinas. (Stürmischer Beifall.) Und wir versichern dem chinesischen Volke, dass wir fest entschlossen sind, seinen Kampf um seine volle Befreiung von allen imperialistischen Räubern und ihren chinesischen Agenten zu unterstützen. (Stürmischer Beifall, alle erheben sich. Minutenlange Ovation. Begrüßungsrufe von seiten aller Delegierten.)“   – Im Bild: Mao Tse-tung auf dem „Langen Marsch“ – Auch das gehört zu unserer „Traditionslinie“!

Aus dem Referat von Georgi Dimitroff auf dem VII. Weltkongress: „Ich bin überzeugt, dass ich die Gefühle und Gedanken unseres ganzen Kongresses ausdrücke, wenn ich erkläre: wir entbieten unseren flammenden brüderlichen Gruß im Namen des revolutionären Proletariats der ganzen Welt allen Sowjets Chinas, dem chinesischen revolutionären Volk. (Stürmischer Beifall, alle erheben sich.) Wir entbieten unseren flammenden brüderlichen Gruß der in tausend Kämpfen erprobten heldenhaften Roten Armee Chinas. (Stürmischer Beifall.) Und wir versichern dem chinesischen Volke, dass wir fest entschlossen sind, seinen Kampf um seine volle Befreiung von allen imperialistischen Räubern und ihren chinesischen Agenten zu unterstützen. (Stürmischer Beifall, alle erheben sich. Minutenlange Ovation. Begrüßungsrufe von seiten aller Delegierten.)“ – Im Bild: Mao Tse-tung auf dem „Langen Marsch“ – Auch das gehört zu unserer „Traditionslinie“!