Für Dialektik in Organisationsfragen
In der KAZ 359 wurden die historischen und polit-ökonomischen Fragen der Diskussion „Industrie 4.0“ aufgezeigt[1]. Wir sind zu der Position gelangt, dass es keine vierte industrielle Revolution gibt, es gab bisher nur eine industrielle Revolution. Die industrielle Revolution zeichnete sich durch die gleichzeitige Umwälzung in technischer und gesellschaftlicher Hinsicht aus. Allein technische Änderungen machen unabhängig von ihrer Intensität keine Revolution, denn Revolution bedeutet Umsturz. Mit dem hier vorliegenden dritten Teil zur „Industrie 4.0“ wollen wir die damit diskutierten Fragen der technischen Entwicklung und deren aktuellen Stand beleuchten. Die Technik wird notwendigerweise, neben und mit den gesellschaftlichen Verhältnissen, wechselseitig den Grad der Veränderung bestimmen, sie ist gleichzeitig Voraussetzung und Resultat. Dabei wissen wir, dass der technische Fortschritt immer durch die Monopolbourgeoisie gebremst und aufgehalten wird, letztlich aber doch stattfindet. Wir werden sehen, dass die Einführung kompletter Vernetzung grundlegende Notwendigkeiten hat, die nicht gegeben sind und aufgrund der Widersprüche auch in der künftigen kapitalistischen Produktion nicht möglich sein werden. Anknüpfend an den Artikel der KAZ 358 (1.Teil zur „Industrie 4.0“), in welchem Ludwig Jost formulierte: „Mit Weißbuch ,Arbeiten 4.0’ gegen Arbeitsrecht und Arbeitszeit“[2], wird neben der technischen Betrachtung auch auf den Stand und die Lage der Arbeiterklasse hierzulande eingegangen.
Zunächst einmal sind viele Bilder, die mit der „Industrie 4.0“ kursieren, reizvoll und faszinierend, es sind teils wunderbare Bilder der Produktivkraftentwicklung. Marxisten bringt die Vorstellung der komplett vernetzten, selbsthandelnden, wartenden und verwaltenden Produktion ins Schwärmen. Eine zentral geplante Produktion in dezentralen Produktionsstätten, wo alles eigenständig produziert und sich selbst organisiert. Endlich könnte der Arbeiter schrittweise aus dem Produktionsprozess heraustreten und sich schöneren und wichtigen Dingen widmen. Was nicht alles möglich wäre, wenn … Aber träumen löst das Thema nicht. In der kapitalistischen Gesellschaft gibt es Widersprüche, die dieser Entwicklung entgegenwirken werden und müssen. Wir sollten dabei niemals das Eigentum und das Ausbeutungsverhältnis der Lohnarbeit aus den Augen verlieren. Wir leben in der Epoche des verfaulenden, verwesenden Kapitalismus, der nichts anderes will, als sich selbst gegen die objektiven Interessen der Menschheit zu erhalten. Somit ist er gezwungen, immer neue Wege zu finden, das Proletariat und die werktätigen Schichten in die Ohnmacht und Lethargie zu drängen. Die wunderbare Vorstellung wandelt sich unter den Eigentumsverhältnissen zum nächsten Schlag gegen unsere Interessen.
Die im Moment stark propagierte „vierte industrielle Revolution“ soll einen qualitativen Sprung in der Produktion auslösen. Immer wieder wird betont, in Zukunft [sic] würden wir „vernetzt produzieren, konsumieren, arbeiten, kommunizieren und partizipieren – von der Produktion bis hin zur Energieversorgung werden digitale Lösungen über alle Branchen hinweg angewandt.“[3] Ständige Wiederholung macht es nicht unbedingt klarer, was nun genau so qualitativ neu und revolutionär daran sein soll. „In der aktuellen Stufe der Digitalisierung geht es um die intelligente Verknüpfung sämtlicher Technologien, Prozesse, Unternehmensökosysteme und „Dinge“ zu einem digitalen Gesamtkonzept. […] Das Konzept Industrie 4.0 basiert auf dieser Technologieinnovation und gilt, als vierte Stufe der industriellen Revolution, vor allem für die Industrie- und Logistikbranche als ihre digitale Transformation.“[4] Es geht also um die komplette Verknüpfung von Produktionsmitteln, Produzenten und Konsumenten; Verknüpfung von Verwaltung, Beschaffung, Produktion, Lagerlogistik und Transport mittels ständigem Datenaustausch. Informationen wie z.B. aktuelle Produktionsstadien, Waren- und Absatzmenge, notwendige Arbeitszeiten oder Einkaufspreise werden kommuniziert, um so vollautomatisiert agieren und reagieren zu können. Produkte „melden“ der sie produzierenden Maschine, in welchem Fertigungsschritt sie sich befinden, Maschinen „melden“ die Bedarfsmenge für den nächsten Vorgang ans Lager. „Das Lager“ liefert daraufhin oder bestellt die benötigten Teile. Der Mensch als einzige mehrwertschaffende Komponente spielt in diesen bunten Bildern nur eine untergeordnete Rolle. Entweder wird er als reiner Überwacher der Vorgänge dargestellt oder als ein verkümmertes, ferngesteuertes Anhängsel der Maschine, der mit Hilfe von „Datenbrillen“ seine Anweisungen über den nächsten Arbeitsschritt, die zu greifende Materialien oder die einzusetzenden Werkzeuge erhält; das Computerprogramm wird scheinbar sein neuer Chef. Dass die Arbeiter Anhängsel der Maschine sind, ist nicht neu, von belgischen Arbeitern beispielsweise ist berichtet, dass sie Fließbandarbeit „Kette“ bzw. „an die Kette legen“ nennen. Neu wird für einen Teil der Arbeiter, dass die Maschine bzw. das Programm des Arbeitsinstruments (wie die Datenbrille) in viel höherem Maße die Anweisungen gibt und damit die Ausbeuter als Profiteure des Systems der Lohnarbeit noch ein Stück schwieriger zu erkennen sind. Die Maschine übernimmt die Anweisungen, Direktoren und Meister überwachen.
Der 3D-Drucker als technische Neuerung ist ein zentrales Beispiel der künftigen, angeblich beliebig individuell einstellbaren Produktionsmaschine. Es geht um die sagenumwobene Losgröße 1: Produkte sind scheinbar nicht mehr Massenware, sondern individuell gestaltet, kein Teil gleicht dem Anderen, alle Wünsche werden digital von deinem Smartphone abgelesen. Während Abläufe, Verfahren und Arbeitsschritte weiter standardisiert werden, wird die Produktgestaltung differenzierter, angeblich den Wünschen des Verbrauchers angepasst[5]. Wenden wir die Betrachtung zur Losgröße 1 auf die in der Bundesrepublik sehr bedeutsamen Zweige Automobilindustrie und Maschinenbau. Wer schon mal einen Konfigurator[6] eines PKW durchgegangen ist, bemerkt schnell, wie viele Möglichkeiten der Ausgestaltung eines Neuwagens schon seit vielen Jahren bestehen. Beim VW Passat beispielsweise werden derzeit allein 13 verschiedene Motorvarianten angeboten, kombiniert mit den diversen Ausstattungsmerkmalen (Interieur, Reifen und Felgen, Lackierung, Medien, Sicherheitsausstattungen usw.) ergibt sich eine Vielzahl von Varianten des im Kern identischen Fahrzeugs, von denen einige nach Aussagen des Herstellers vielleicht nur einmal jährlich vorkommen. Gibt es also die Losgröße 1 in der heutigen Produktion schon längst oder braucht man dafür 40 statt heutige 14 Farbvarianten zur Auswahl?
Maschinenbau bedeutet Herstellung von Produktionsmaschinen und ganzer Produktionsstrecken. Jede Produktionsmaschine muss dabei auf die jeweiligen Kundenanforderungen maßgefertigt werden. Maschinenbau ist schon immer mindestens nah der Losgröße 1. Briefsortiermaschinen können dabei keine Brote backen und ein Schweißroboter keine Medikamente herstellen. Kaum eine Produktionsanlage teilt sich vollständig die Anforderungen mit einer anderen. Wenn die „Industrie 4.0“ hier eine weitere Verzweigung und Individualisierung bewirkt, ist das also nicht revolutionär, sondern Teil der ständigen Veränderung und Entwicklung.
3D-Drucker stellen dabei tatsächlich im gewissen Umfang eine neue Produktionsweise dar, in der Produktionsverfahren stark vereinfacht werden können. Im 3D-Drucker werden Materialien in Form feiner Pulver (derzeit vor allem Kunststoffe, daneben auch Glas und Metalle) in dünnen Schichten[7] übereinander aufgetragen. Die verbundenen, unterschiedlich großen Schichten ergeben die Form und Beschaffenheit des dreidimensionalen Produkts. Statt „Druck“ könnte man es auch als Pulver-Schichtverarbeitung oder Ähnliches bezeichnen.
Im Verhältnis zu herkömmlichen Spritz- und Gussproduktionsverfahren ist der 3D-Druck (noch) wesentlich langsamer und eben nicht massentauglich. Nützlich ist 3D-Druck beispielsweise bei der Entwicklung von Prototypen neuer Geräte, da die bisher erforderlichen Gussformen wegfallen, ein virtuell entwickelter Prototyp kann direkt „ausgedruckt“ und schnell variiert werden. Auch müssen bestimmte Ersatzteile nicht mehr bestellt und geliefert werden, ein Techniker „druckt“ das Teil vor Ort und baut es in einen defekten Kopierer, eine Waschmaschine oder in der Autowerkstatt ein. Auf einer Raumstation oder in entlegenen Gegenden können 3D-Drucker benötigte Teile liefern. 3D-Drucker kommen auch in der sogenannten additiven Produktion zum Einsatz. Auf die Grundform eines in Masse gefertigten Produkts wird direkt ein individueller Zusatz „gedruckt“. So entstehen neue Produktarten, beispielsweise können im 3D-Druck elektronische Schaltkreise direkt auf ein Gerätegehäuse gedruckt werden (diese beschränken sich derzeit allerdings noch auf Dinge wie Antennen). Vorläufer von 3D-Druckern in den letzten Jahrzehnten waren Verfahren von Stereolithografie oder Laser-Sintern. Alle diese erweiterten Möglichkeiten haben aber eben auch Grenzen, Metall ist schwieriger zu verarbeiten als Kunststoff, in bestimmten Verfahren benötigte Verarbeitungstemperaturen sind nicht erreichbar. 3 D-Drucker werden nicht die Massenproduktion ersetzen: „Das Verfahren ist eigentlich ein alter Hut: 3D-Druck. In der Industrie kommt es seit Jahren zum Einsatz. … durch den begrenzten Bauraum im Drucker [ist] die Anzahl der herzustellenden Bauteile begrenzt. Außerdem dauere der Prozess meist mehrere Stunden oder Tage. … Die Maschinen in der Größe eines Kleiderschranks können bis zu zwei Millionen Euro kosten. Dass künftig jede größere Autowerkstatt damit ausgestattet wird, ist deshalb erst einmal schwer vorstellbar.“[8]
Gehen wir weiter. Voraussetzung für die als Ziel dargestellte Vernetzung der Produktion ist schnelle Datenverarbeitung. Geschwindigkeit ist eine zwingende Notwendigkeit, damit Daten nicht nur ermittelt, sondern auch verwertet werden können. Tatsächlich gibt es in der Datenverarbeitung weitreichende Fortentwicklung, beispielsweise durch „Supercomputer“. Diese werden beispielsweise in der Wissenschaft zur Simulation von Prozessen oder für die Berechnung komplizierter Algorithmen genutzt. Supercomputer werden nicht im industriellen Maßstab produziert oder verwendet, aber sie zeigen den derzeitigen Entwicklungsstand der Datenverarbeitung. Im Jahr 2014 war der schnellste Supercomputer mit 34.000 TeraFlops[9] ausgestattet. 2016 wurde die neue Version in Betrieb genommen, die bereits fast die dreifache Kapazität hat (93.000 TeraFlops). Im nächsten Jahr soll eine neue Generation gestartet werden, die wiederum das zehnfache Rechnervolumen (ca. 1.000.000 TeraFlops) besitzen soll.
Technisch betrachtet sind diese neuen, leistungsfähigeren Supercomputer zwar viel schneller, aber letztlich nichts anderes als ihre Vorgänger. Sie können weiterhin nur 0 und 1 und arbeiten immer noch Rechenschritt nach Rechenschritt ab. Die einzige Veränderung dabei ist, dass vom gleichen Prinzip der Computer mehr und in logistisch besserer Weise aneinander gereiht werden. Sie werden zusammengeschaltet, um schneller und effizienter Daten zu bearbeiten. Auch hierbei handelt es sich also exemplarisch um eine Steigerung der Quantität, nicht um einen qualitativen Sprung. Die angeführten Supercomputer stehen übrigens nicht in den imperialistischen Hauptländern, sondern in der Volksrepublik China. Nach den chinesischen Rechenmaschinen folgt weit abgeschlagen mit derzeit 17.500 TeraFlops ein Supercomputer in den USA.
Die Datenverarbeitungsgeschwindigkeit steigt weiter allgemein, ablesbar ist dies bei Datenverarbeitungen in Produktionssteuerungen wie auch ebenso bei Heimcomputern. Bestehende Systeme werden immer weiter entwickelt und dadurch einfacher und schneller. Die Entwicklung elektronischer Schaltkreise ist deutlich vereinfacht, mittlerweile können selbst Laien komplizierte Anforderungen schnell und effizient umsetzen. Entsprechend haben sich auch Automaten und Steuerungen in der Produktion vereinfacht, nicht nur in der Handhabung, sondern auch in der Entwicklung. Jede neue elektronische Baugruppe wird kompakter, leistungsstärker und schneller. Es gibt neue Technologien in der leitungslosen Datenübertragung, vereinfachte und stärkere Software ermöglicht, Arbeitsschritte in Buchhaltung, Verwaltung oder Logistik stärker zu rationalisieren. Gleichzeitig werden dabei auch haufenweise sinnlose und unnütze Daten verschickt, gesammelt und gespeichert. In 2016 betrug die Anzahl aller Spam-Mails bundesweit 114 Millionen täglich, im Gesamtjahr also 625 Milliarden[10]. Viele Datenbanken werden nur teilweise genutzt, die wenigsten Anwender –gerade bei Standardprogramm wie Office – nutzen auch nur annähernd alle relevanten Funktionen. Vom steigenden Potential ist also viel ungenutzt, bzw. nicht verwertbar. Die Möglichkeit der Veränderungen an sich ist nicht gleichzusetzen mit der Ausschöpfung dieser Möglichkeiten.
Ein Zug braucht Räder und vor allem eine Schiene, um ein Ziel erreichen zu können. Eine allseits vernetzte Produktion können wir uns vereinfacht als ein Schienennetz vorstellen. Im Netz müssen alle Knotenpunkte, Weichen, Bahnhöfe oder Be- und Entladehöfe perfekt aufeinander abgestimmt sein. Die einzelnen Komponenten werden von dezentralen Steuerungsanlagen bedient, die wiederrum mit- und untereinander verbunden sind. Die Züge stellen in dem Beispiel Produkte dar, Bahnhöfe sind die Produktionsstellen und die Weichen die Steuerungseinheiten, die den nächsten Produktionsschritt kommunizieren. Jeder Zug im Netz muss seine Position ständig übermitteln, damit mögliche Unfälle oder Fehlleitungen erkannt und korrigiert werden können. An jeder Weiche wird festgelegt, in welchen nächsten Bahnhof er fahren muss, um dort „bearbeitet“ zu werden (die Bearbeitung stellen hier Aus- und Zustieg oder Be- und Entladung dar). Ist die „Bearbeitung“ abgeschlossen, setzt sich der Zug zum nächsten Bahnhof in Bewegung. Alle Bahnhöfe müssen also über Schienen verbunden sein, die Schienen brauchen einheitliche Größe, Beschaffenheit und Spurbreite.
Der Mensch ist derzeit noch ein starkes Glied in dieser Vernetzung und entspricht nicht den Vorstellungen einer „Industrie 4.0“. Man muss nicht gleich die Deutsche Bahn als Realität nehmen, um aufzuzeigen, dass jede kleine, willkürliche Einflussnahme von außen Störungen verursachen kann. Ursache für die kontinuierlichen Störungen in Bahnnetzen des Kapitalismus ist das Streben nach Profitmaximierung. Es werden veraltete Anlagen, Schienen und Züge genutzt, an Personal und Wartung wird gespart. Neuinvestitionen werden immer wieder aufgeschoben, an Netzausbau gar nicht gedacht. Dabei ist das Beispiel des Schienensystems stark vereinfacht und wäre deutlich leichter umsetzbar als eine industrielle Produktion im gesamtgesellschaftlichen Kontext mit sehr vielen kleinen und großen Bahnhöfen, unterschiedlichen Schienenbreiten und Durchsagen in hundert verschiedenen Sprachen.
Die bürgerlichen Ideologen verheißen für die „vierte industrielle Revolution“, dass nicht nur die Maschinen untereinander ihren jeweiligen Status kommunizieren, sondern dass Waren mit Funkübertragungen auch ihren aktuellen Produktionsstand und den nächsten notwendigen Produktionsschritt mitteilen. Auch der Konsument soll eingebunden werden und kann individuelle Fertigungswünsche einbringen. Hinsichtlich der Notwendigkeit von Kommunikation gibt es keinen Unterschied, ob Wesen, Maschinen oder Produkte sich miteinander austauschen.
Einzelne Produktionsanlagen sind dabei schon komplex genug. Im Gegensatz zu unserem Beispiel wird aber ein Produkt nicht einfach nur mit einer einzigen Maschine (Bahnhof) gleichen Typs gefertigt. Nehmen wir die Produktion von Steinverkleidungen für Stahlöfen. Der eigentliche Produktionsprozess eines Steins beinhaltet nur das Befüllen einer Presse, die die Steine in Form bringt und einen Ofen, der diese Steine im Anschluss brennt. Schon dazu gehört weit mehr, als die Steuerung und Vernetzung dieser beiden Maschinen. In einer einzigen Produktionsstätte für diese Steine gehören Lagerung und Sortierung der Rohstoffe, die jeweilige Vermischung und Aufbereitung des Materials, der Transport der Rohstoffe, sowie der gepressten und gebrannten Steine, die Abkühlung, Qualitätsprüfung, Verpackung und der Versand dazu. Die Maschinen kommen von unterschiedlichen Herstellern, die versuchen ihre Waren auf dem Markt abzusetzen und deswegen ihre „besonderen“ Eigenschaften und Geheimnisse bewahren wollen. Die Vernetzung der Maschinen ist aber nicht ausgeschlossen. Sagen wir, die Maschinen haben gleiche oder ähnliche Module und Komponenten wie die Steuerung durch eine speicherprogrammierbare Steuerungseinheit (SPS). Und nehmen wir an, die zentralen SPS der Verpackung und der Kühlkammer wurden beide vom größten deutschen Monopol in Automatisierungstechnik, nämlich Siemens, hergestellt. Dann ist auch dies lange noch keine Garantie dafür, dass sich die beiden Geräte „unterhalten“ können. Die funktionierende, allumfassende Kommunikation ist eines der Hauptfragezeichen der „Industrie 4.0“.
„Leistungsstarke Kommunikationsnetzwerke sind eine wichtige Voraussetzung für die Digitalisierung der Industrie“[11] fordert Siemens beim Thema „Industrielle Kommunikationsnetzwerke“. Zur Kommunikation zwischen Maschinen einer Produktionsstätte werden im Moment drei wesentliche Kommunikationswege genutzt: Feldbusnetzwerke, Industrial-Ethernet-Verbindungen und kabellose Datenübertragungen. Das genaue technische Verständnis dieser Kommunikationswege ist hier nicht relevant, wir gucken auf den Verbreitungsanteil und die Kompatibilität, also die gegenseitige Verbindungsmöglichkeit zueinander. Der große schwedische Hersteller von entsprechender Kommunikationstechnik HMS Industrial Networks AB[12] beobachtet regelmäßig die Marktanteile. Demnach ist aktuell weltweit die ältere Feldbustechnologie mit 48%[13] immer noch die verbreitetste Art der Datenübertragung. Feldbustechnik ist nicht internetfähig, dafür war diese Schnittstelle nicht gedacht. Die Hälfte der Kommunikationsgeräte in der industriellen Produktion sind also technisch nicht in der Lage, eine Verbindung in die große weite Welt aufzubauen. Als Marktführer industrieller Datenübertragung mit 14% ist der PROFIBUS ermittelt. Dieser wird beispielsweise zur Vernetzung von Sensoren (z.B. bei Temperaturmessfühlern), Aktoren (in Motoren) und der zentralen Steuerung (insbesondere der Siemens-SPS S7) in betrieblicher Ebene genutzt, geht aber eben nur innerhalb eines Betriebes. Dem PROFIBUS folgt mit 13% auf Platz zwei die Sammelposition „Sonstige Feldbusse“. Wir können davon ausgehen, dass schon der PROFIBUS und alle „sonstigen Feldbustechnologien“ sich untereinander nicht ohne Probleme „unterhalten“ können. Schon die Definition der Sammelgruppe „sonstige Feldbustechnologien“ mit hohem Prozentsatz zeigt, wie vielfältig und undurchsichtig die industrielle Kommunikation derzeit ist. Komplexe Waren zu produzieren ist schließlich ein anderer Vorgang als mit einem Textverarbeitungsprogramm Briefe zu schreiben und anderswo zu öffnen. In der Auflistung folgen mit zusammen 21%-Anteil noch weitere Feldbusse wie z.B. CAN, CC-Link oder Modbus, die ebenfalls untereinander nicht verbindungsfähig (kompatibel) sind. Die eine Hälfte der Maschinen kann also weder Daten ins Internet schicken, noch können sich die verschiedenen Feldbusse in einem Betrieb untereinander „absprechen“. Knapp hinter den Feldbussen kommt die Gruppe der Industrial-Ethernet-Verbindungen mit 46% Gesamtanteil. Diese sind zwar durchgängig internetfähig und teilen sich eine zumindest ähnliche Sprache, können jedoch wiederum nicht mit Geräten auf Basis Feldbustechnologie verbunden werden. Alle kabellosen Verbindungen zusammen liegen abgeschlagen bei 6% und werden sich schon aufgrund der leichten Angreifbarkeit nicht durchsetzen.
Es besteht das übliche, kapitalistische Chaos, dass Hersteller gleicher oder ähnlicher Produkte gegeneinander agieren und im Markt jeweils einzeln erfolgreich agieren wollen und so kein einheitlicher Standard existiert. Die gegenseitige Öffnung hin zu einem einheitlichen Protokoll für die Datenübertragung, also einer gemeinsamen Sprache, entspricht höchstens dem Interesse des Marktführers, um sich damit die kleineren weiter abhängig zu machen oder einzuverleiben. Der Chef der Siemens Division Industries and Drives bringt das Verlangen der Monopole nach Öffnung der Geheimnisse von Zulieferbetrieb auf den Punkt. „Neu ist, dass Abhängigkeiten über die reine Technik hinausgehen und auch Bereiche wie Daten und Wissen betreffen. Gerade in Zeiten, in denen wir über neue Geschäftsmodelle sprechen – von gemeinsamen Entwicklungsprojekten bis hin zu Betreibermodellen –, müssen sich alle Beteiligten darüber Gedanken machen, wie man Know-how schützen und gleichzeitig die Kompetenzen Dritter nutzen kann.“[14] Ein Kompromiss zur Öffnung einzelner würde stets einen Vorteil für einzelne Kapitalisten und Nachteil für mehrere Kapitalisten bedeuten. Dieses „Hindernis 4.0“ (bzw. eher „Kapitalismus 1.0“) hat die Bourgeoisie selbstredend schon erkannt. So heißt es in einem Grundlagenpapier zu „Industrie 4.0“: „Neben vielen Chancen von Industrie 4.0 gibt es auch Risiken und Herausforderungen. Durch die horizontale Integration der Kunden und Produkte sowie der Wertschöpfungskette, entstehen komplexe fehleranfällige Systeme mit einer hohen Anzahl an Schnittstellen, die es zu managen gilt. Die zunehmenden Abhängigkeiten entlang der Wertschöpfungskette und fehlende Kommunikations- und Schnittstellenstandards verlangen nach neuen transparenten Infrastrukturen und Systemarchitekturen. … Der Grund: Eine durchgehende Digitalisierung von Prozessen, Produktionen, Kundeninteraktion und Produkten verlangt nach Kommunikations- und Schnittstellenstandards. … Bei den Unternehmen ist man sehr zögerlich – trotz des Bewusstseins der Notwendigkeit der Digitalisierung. Die größeren Unternehmen setzen überwiegend auf Eigenentwicklungen, weil es noch keine allgemeinen Standards gibt.“[15] Alle schreien also „4.0“, handeln aber nur solange es dem Einzelinteresse dient.
Selbstverständlich ist es theoretisch möglich, die jeweiligen Protokolle, Sprachen und Dialekte zu übersetzen. Doch auch hier verhält es sich wie beim Menschen. Dolmetschen kostet Zeit und Informationen können verloren gehen, wenn der Übersetzer nicht gut genug ist. Dabei muss die technische Kommunikation eindeutiger und klarer sein als die menschliche, weil sie keinen zusätzlichen Ausdruck wie Mimik, Gestik oder Tonlage hat. Der deutsche Rechtschreibduden enthält weit über 100.000 Begriffe, Dialektworte und Weiteres kommen hinzu. Funktionierende Sprach-Übersetzungsprogramme beschäftigen Programmierer schon seit Jahrzehnten ohne umfassenden, durchschlagenden Erfolg. Genauigkeit und Geschwindigkeit ist in Produktionsprozessen unverzichtbar. Bürgerliche Ideologen prophezeien eine allseits vernetzte Produktion, die sich zumindest im Moment nicht verstehen kann. Die Geschichte zeigt, dass dauerhafte und „gleichberechtigte“ Einigung unter den Kapitalisten selten erfolgte. Standards werden nicht durch Kompromisse gesetzt, sondern durch Marktanteile, Auseinandersetzungen, Zerschlagung und Aufkäufe. Meist setzt sich dann nicht das technische Effektivste durch. Viele Hersteller und Nutzer von Kommunikationsschnittstellen forschen derzeit an neuen Lösungen, doch die Konkurrenz unter den Kapitalisten wird eine gemeinsame Lösung voraussichtlich verhindern.
Bis jetzt haben wir uns modellhaft nur mit einer einzigen, vernetzten Produktionsstätte, einem Betrieb beschäftigt. Wenn wir die horizontale Ebene einer einzigen Fabrik verlassen und in die Vernetzung von Standorten, voneinander abhängigen Produkten, Zulieferern und Transportunternehmen gehen, gibt es nur noch Chaos. Die Internetversorgung der Bundesrepublik entspricht dem Stand eines Entwicklungslandes. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 Mbit/s liegt Deutschland aktuell weit abgeschlagen auf Platz 25 weltweit[16]. 2016 waren gerade einmal 1,6% der Internetanschlüsse mit Breitbandanbindung durch Glasfaserleitungen ausgestattet. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 20%[17]. Selbst Breitbandanschlüsse mit mindestens 50Mbit-Geschwindigkeit – die immer noch mit den jahrzehntealten Kupferleitungen angeschlossen werden – machen nur 69% aus, die industriell starken Bundesländer liegen teilweise sogar unter diesem Schnitt[18]. Auch das mobile 4G-Internet ist bundesweit nur zu 58% verfügbar und dabei mit 20Mbps Datengeschwindigkeit noch deutlich langsamer als in Europa üblich. In der Statistik rangiert sich der bundesdeutsche 4G-Wert weltweit zwischen Tunesien und Südafrika im unteren Mittelfeld[19]. Die Bertelsmann-Stiftung erklärt offen: „Unambitionierte Ziele, eine fehlende gesamtstaatliche Strategie, unkoordinierte Förderprogramme und fehlender Mut, konsequent auf Glasfasertechnologien zu setzen, sind die Hauptursachen für das Hinterherhinken Deutschlands beim Ausbau des Glasfasernetzes.“[20] Die Regierung als verlängerter Arm des Kapitals hat sich erfolgreich gegen weitergehende EU-Anforderungen gestellt und fördert derzeit nur den Ausbau der technisch schon länger unzureichenden Leitungen mit 50Mbit/s. Diesen Wert kann man mit alten Kupferleitungen und ein wenig Mogelei zumindest theoretisch erreichen, „Industrie 4.0“-tauglich ist das aber nicht. Die Bertelsmann Stiftung ergänzt: „Der Staat müsse alle Telekommunikationsdienstleister und Netzbetreiber an einen Tisch bringen. Ziel müsse es sein, Doppelverlegungen zu vermeiden und alle Regionen mit Glasfaser zu erschließen, auch die ländlichen Gebiete.“[21]
Schon wieder treffen die gegenteiligen Interessen der Monopole aufeinander. Betreiberin des Telekommunikationsnetzes in Deutschland ist als Monopolist die Telekom. Diese hat kein Interesse, das Breitbandinternet weiter auszubauen, solange sie nicht gezwungen wird. Denn der Ausbau mit Glasfaser ist teuer und aufwendig, sprich: nicht rentabel. Also wurschtelt man mit den Geschwindigkeiten von gestern vorerst weiter. Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss, vor allem dann nicht, wenn der höhere Sprung Geld kostet. Auf der einen Seite steht Siemens als Monopol in Automatisierungstechnik und entsprechend großem Marktinteresse[22] und propagiert jeden Tag die „Industrie 4.0“, was ihren Profit steigern soll[23]. Siemens kann seine „Industrie 4.0“-Produkte aber nur dann gewinnbringend absetzen, wenn die Infrastruktur vorhanden ist. So stehen sich Siemens und Telekom hier mit unterschiedlichem Interesse gegenüber. Da die Internetgeschwindigkeit letztlich nicht auf dem Stand bleiben kann, wird der Staat als ausgleichendes Element zwischen den Monopolen am Ende die Kosten mindestens weitgehend übernehmen. Dabei hatte die Bundesregierung bereits 2015 das Programm „Internetausbau auf dem Land“ mit 2,7 Milliarden Euro aufgelegt, dennoch hat aktuell nur jeder dritte Haushalt außerhalb der Städte 50 Mbits[24], das nächste Staatsprogramm wird kommen.
Ein weiterer technischer Aspekt ist die Robotertechnik. Der Begriff Roboter wird oft ungenau und beliebig verwendet. Jeder Staubsauger auf Rollen oder selbstlaufender Rasenmäher wird als Roboter bezeichnet, obwohl es nur ein Haushaltsgerät ist. Für die Thematik der „Industrie 4.0“ sind ausschließlich als solche definierte Industrieroboter relevant. Industrieroboter sind programmierte Maschinen, die in industriellen Fertigungsprozessen eingesetzt werden. Dadurch werden Abläufe automatisiert, die in der Regel vorher durch eine größere Anzahl menschlicher Arbeitskräfte durchgeführt wurden. Teilweise werden bestimmte Fertigungen auch erst durch Roboter möglich. Rein technisch betrachtet ist die Abgrenzung zwischen einem Roboter, einer Maschine und einem Industrieautomat schwierig, bzw. teilweise Definitionsstreit. Grundsätzlich ist bei allen Ausformungen dieser Maschinen gemeinsam, dass menschliche Arbeitskraft durch Maschinen ersetzt wird und diese Tendenz gibt es seit der Durchsetzung der kapitalistischen Produktionsweise als vorherrschende Form, also schon mindestens 150 Jahre.
Gerade auch durch Darstellungen von humanoiden – also im Aufbau dem Menschen ähnelnden – Robotern, wurden und werden Szenarien gezeichnet, wonach Roboter den Menschen in der Produktion vollständig ersetzen. Die Tendenz eines immer höheren Maschinen- und damit auch Robotereinsatzes ist innerhalb der kapitalistischen Entwicklung schon von Marx und Engels bewiesen worden. Dies reduziert trotz Arbeitszeitverkürzung die Zahl der Arbeiter in der Produktion. Zwangsläufig wird die durch den technischen Fortschritt immer weiter verfeinerte Maschine zur Konkurrenz des Arbeiters. Aufgrund dieser Bedrohung reagieren Arbeiter (und auch Linke) immer wieder mit der falschen und aussichtslosen Haltung der Maschinenstürmerei, also dem historisch vorgekommenen Versuch, als Reaktion Maschinen zu zerstören oder zumindest Maschinen abzulehnen und überholte Produktionsabläufe zu romantisieren. Im Zuge der „Industrie 4.0“-Diskussion hat das Roboterthema wieder Konjunktur, erneut werden sprunghafte Steigerungen des Robotereinsatzes unterstellt.
Stichhaltige Fakten finden sich dabei insbesondere mit Bezug auf Deutschland nicht (alle Daten der Jahre 2014 und 2015)[25]:
Insgesamt gibt es weltweit 1,6 Millionen Industrieroboter. Mehr als die Hälfte aller Industrieroboter weltweit werden in Asien eingesetzt, insbesondere in Japan, China und Südkorea.
Über 60% der neu in Betrieb genommenen Industrieroboter befinden sich in Asien, der größte Zuwachs in einem Land erfolgt derzeit in China.
In Deutschland kommen 301 Roboter auf 10.000 industrielle Arbeiter, die höchste Relation hat Südkorea mit 531 Robotern auf 10.000 Industriearbeiter.
Die meisten Industrieroboter kommen in der Automobilindustrie vor, hier liegt der Wert in Deutschland bei 1.147 Robotern auf 10.000 Arbeiter.
Der Robotereinsatz steigt an, ein zahlenmäßiger Sprung ist jedoch außerhalb von China derzeit nicht zu erkennen. Eine „Revolution“ im Robotereinsatz wäre auch hier eine unsichere Prognose über den chaotischen, anarchistischen, kapitalistischen Markt.
Mit einem weiteren Aspekt versucht die Monopolbourgeoisie im Zuge der „vierten industriellen Revolution“, die nicht monopolistischen Kapitalisten noch stärker unter ihr Joch zu drängen. Die Gedanken zur Öffnung der Geheimnisse und Techniken des sogenannten Mittelstandes werden selbstverständlich schon lange und immer gemacht, nun gibt es einen neuen Namen: Smart Services. „Smart Services sind unternehmensübergreifende und branchenkonvergente Dienstleistungsmodelle, die sich durch ihre Nutzerzentriertheit auszeichnen.“[26] Das Verlangen der Monopolbourgeoisie, die kleinen und mittleren Kapitalisten weiter an sich zu binden, Druck aufzubauen und weiter abhängig zu machen, findet hier seinen Ausdruck. Im Whitepaper der EURODATA AG heißt es dazu: „Bisher standen in der Welt der klassischen Industrieunternehmen das Produkt, sprich die Maschinen, im Mittelpunkt und die bestehenden Geschäftsmodelle basieren auf dem Verkauf dieser Produkte. Wer sich aber zukunftssicher aufstellen möchte, muss sich mit dem Thema Smart Services beschäftigen und sein Geschäftsmodell in Richtung „Dienstleistung“ verändern.“ Diese Dienstleistung bezieht sich zunächst auf digitale Anwendungen. Beispielsweise die Auswertung und Verbesserung von Datenströmen (digitale Dienstleistung) oder Vereinfachung und Wartung von Maschinen (entwickelnde Dienstleistung). Die Bewegung geht aber hin zur Maschine (Hardware Dienstleistung) selbst. „Den Maschinen-und Anlagenbauern bietet sich hier die Chance, mit neuen Preis-und Geschäftsmodellen (Pay per Use etc.) attraktive Anreize zu setzen.“[27] Wir können uns hierbei die Maschine als eine Art Leasingprodukt vorstellen, die ähnlich einem Leiharbeiter nur bezahlt werden muss, wenn diese benötigt wird. Die Maschine wird also nicht mehr gekauft, sondern in dem Sinne nur noch genutzt. Ist die Maschine hinfällig, wird sie abgestoßen. Ob sich diese Überlegung im Maschinenbau durchsetzen wird, bleibt offen. Es ist aber ein Teil der Debatte um die Industrie 4.0 und sollte dementsprechend berücksichtigt werden.
Man kann noch etliche weitere technische Aspekte betrachten, wir hoffen dennoch, hier die wichtigsten beleuchtet zu haben. Eine Frage bleibt dabei völlig offen: Wo genau ist denn flächendeckend – also in der gesamtwirtschaftlichen Produktion – zumindest der Beginn dieser sprunghaften Entwicklung ökonomisch ablesbar? Wenn die beschriebenen Sprünge recht unmittelbar bevorstehen, so müsste zunächst kräftig investiert werden, in neue Maschinen, in Digitaltechnik, Softwareprogramme usw. Alle diesbezüglichen Daten sagen aber schon länger: Ausfall. Schon 2015 stellte der Chefvolkswirt der Förderbank KfW fest: „... Wie sich der Investitionsbedarf durch die Digitalisierung tatsächlich verändern wird, ist derzeit noch schwer absehbar“[28] und weiter: „Zu sehen sei nur, dass sich die Unternehmen vorerst mit Investitionen zurückhalten.“[29] Eine erkennbare Änderung der Investitionstätigkeit gab es seitdem trotz der historisch niedrigen Zinsen[30] nicht. Im Jahr 2015 gab es nach Jahren der Stagnation einen geringen Anstieg der Investitionen um rd. 3%, in 2016 flachte die Kurve jedoch wieder auf 1% Zuwachs ab, wobei die Investitionen im 2. Halbjahr gegenüber dem Vorjahr sogar rückläufig waren[31]. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) konstatierte in bereits erwähntem Artikel: „Warum die nächste industrielle Revolution nicht mit einem Investitionsaufschwung einhergehen soll, bleibt aber vorerst offen.“[32]
Die Diskussion um „Industrie 4.0“ trifft eine Arbeiterklasse in Deutschland, die sehr stark differenziert ist. Hinsichtlich Erwerbslosigkeit, Lohnhöhe, Tarifbedingung und Weiterem bestehen schon länger große Unterschiede. Dies gilt insbesondere zwischen Ost und West: Für 20% der Beschäftigten war die Einführung des Mindestlohnes im Osten ein zum Teil deutlicher Lohnanstieg, im Westen betraf dies deutlich weniger; Tarifverträge bestehen in Westdeutschland häufiger. Die Quote der Erwerbslosen gleicht sich nach Jahrzehnten zwischen West- und Ostdeutschland momentan an. Dies deutet nicht auf eine stärkere Entwicklung im Gebiet der ehemaligen DDR hin, die Gründe bestehen in der Bevölkerungsentwicklung: Es gehen deutlich mehr Ältere in Rente als junge Arbeiter nachrücken, der Großteil der Einwanderung erfolgt in Westdeutschland. Auch innerhalb Westdeutschlands bestehen große Unterschiede in der Arbeitslosenquote zwischen 2% in einzelnen Teilen Bayerns bis über 10% in den früheren Industriestädten des Ruhrgebietes.
Die Diskriminierung von Frauen im Arbeitsmarkt und von Arbeitern ohne deutschen Pass besteht fort. So sind weiterhin in Westdeutschland knapp die Hälfte aller Frauen in Teilzeit beschäftigt[33] und schlechter entlohnt, das Risiko der Erwerbslosigkeit ist ohne deutschen Pass dreimal höher. Von den offiziellen Arbeitslosen wird knapp die Hälfte vom Arbeitsamt als „Helfer“ eingestuft, das heißt, sie haben keine Berufsausbildung oder zumindest keine in dem angestrebten Job und entsprechend schlechte Chancen. Zwei Drittel der offiziellen Arbeitslosen sind im Hartz4-Bezug, die Mehrheit der Hartz4-Empfänger ist dauerhaft in dieser Lage und somit vom Kapital eindeutig abgeschrieben. Der Schrei nach Fachkräftemangel bedeutet, dass in Teilen zu wenig „fertige“ Arbeiter da sind und dass man sich nicht um umfassende Einarbeitung oder Ausbildung eines beispielsweise 3-5jährigen Hartz4-Empfängers kümmern möchte. Daher gibt es für das Kapital – insbesondere in bestimmten Regionen – mittlerweile „zu wenig“ Arbeitslose.
Die aktuelle Situation wird dabei einerseits getrieben von der ökonomischen Stärke des deutschen Imperialismus, der die Krise zu Lasten der anderen Euro- und EU-Länder bewältigt und deshalb zusätzliche Arbeitskräfte braucht. Andererseits der Tatsache, dass auf absehbare Zeit mehr ältere Arbeiter in Rente gehen, als jüngere nachkommen (sogenannte demographische Entwicklung). So ergibt sich nach Jahrzehnten aktuell die Situation, dass die Arbeitskraft in Deutschland insgesamt besser verkauft werden kann. Unverändert bleiben die Differenzen, dass ein Arbeiter im Süden Westdeutschlands mit deutschem Pass, Berufsausbildung, gesund und unter 50 dabei deutlich bessere Karten hat; der Kollege ohne Berufsausbildung und deutschen Pass im Ruhrgebiet landet weiter bestenfalls als Produktionshelfer bei der Leiharbeit[34].
Dennoch ist die Entwicklung der knapper werdenden Arbeitskräfte eine Chance, ein Potential, was genutzt werden kann. Dabei besteht kein Automatismus, die Chance kann nur durch Kampf genutzt werden. Dass wenig Streik in den letzten Jahrzehnten zu weniger Gewerkschaftsmitgliedern geführt hat, verkürzt den Weg zu den Chancen nicht gerade. Aber diese sich insgesamt dennoch verbessernde Kampfsituation muss in der ganzen Frage „Was bedeutet Industrie 4.0?“ berücksichtigt werden.
Überdies sind die Änderungen der aktuell als „Industrie 4.0“ genannten Fortentwicklung der Produktivkräfte nach Sektoren unterschiedlich. Wir glauben, dass die Potentiale der Rationalisierung, also der Ersatz von menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen und Computertechnik in anderen Sektoren größer sein wird als in der Industrie. Im Verhältnis besteht in Logistik und Warentransfer oder in vielen Büros kaufmännischer Beschäftigter ein deutlich höheres Rationalisierungspotential, was dem Blick in der derzeitigen „4.0“-Debatte entrückt ist. Das Problem des deutschen Kapitals, dass in Teilen ausgebildete Arbeiter fehlen, steht in Verbindung zur Forderung nach Arbeitszeitverlängerung- und Flexibilisierung. Die 35-Stundenwoche der Metall- und Elektroindustrie als Kern der Produktion stand und steht oftmals nur auf dem Papier. Der Anteil Arbeitender über 60 Jahre ist in Deutschland der zweithöchste in der EU, auch der Anteil arbeitender Rentner steigt. Entsprechend veröffentlicht das Arbeitsministerium ihr Weißbuch „Arbeiten 4.0“ mit einer Fülle von Forderungen nach Arbeitszeitverlängerung. Wenn die ausgebildeten Arbeitskräfte fehlen und einem Bildung und Ausbildung zu teuer ist, müssen halt die vorhandenen Arbeiter länger arbeiten. Wir verweisen auf die ausführliche Bearbeitung des Weißbuches „Arbeiten 4.0“ im ersten Artikel dieser Reihe in der KAZ 358[35].
Natürlich rücken digitale Geräte immer weiter in unseren Alltag und auch in die Produktion. Es sind nicht nur Smartphones, sondern in absehbarer Zeit autonom agierende Fahrzeuge, hochpräzise Fertigungsmaschinen, „intelligente“ Datenbanken und vieles mehr, die die menschliche Arbeitskraft aus der Produktion und Verwaltung verdrängen. Der Fortschritt der Produktivkräfte ist auf Dauer nicht aufzuhalten und gesamtgesellschaftlich betrachtet fortschrittlich. Die allgemeine, allumfassende Vernetzung der Produktion ist inzwischen technisch betrachtet durchaus möglich. Doch die Produktivkräfte bewegen sich in diesem System aufgrund der Konkurrenz und des Individualismus im Kreis. Sie stoßen immer wieder an die Grenzen des Machbaren. Schon deswegen muss die Frage, ob die „Industrie 4.0“ ein qualitativer, revolutionärer Sprung ist, mit Nein beantwortet werden. Die derzeitigen Entwicklungen sind Ausdruck des Kapitalismus, der Menschen, der gesellschaftlichen Produktion überhaupt. Die Fähigkeit des Kapitalismus, Produktionsprozesse zu vereinfachen und neue Technologien zu entwickeln, ist nichts Neues. Die einengende, verhindernde Kraft, die die Produktivkräfte an ihrer wirklich revolutionären Fortentwicklung hindert, ist die Konkurrenz zwischen den Kapitalisten und die Ausbeutung des Proletariats durch das Lohnarbeitsverhältnis. Dies ändert „Industrie 4.0“ nicht. Sie ist keine qualitative Neuausrichtung der Produktion, sie ist nicht revolutionär. Sie ist einzig eine aggressive Phrase, der teils selbst fortschrittliche Kräfte aufsitzen. Sie liefert nur noch bessere Argumente für die Zerschlagung des krisengeschüttelten Kapitalismus – das ist der einzige revolutionäre Charakterzug der „vierten industriellen Revolution“, denn es gilt weiterhin: „Wodurch überwindet die Bourgeoisie die Krisen? Einerseits durch die erzwungene Vernichtung einer Masse von Produktivkräften; anderseits durch die Eroberung neuer Märkte und die gründlichere Ausbeutung alter Märkte. Wodurch also? Dadurch, dass sie allseitigere und gewaltigere Krisen vorbereitet und die Mittel, den Krisen vorzubeugen, vermindert.“[36] So wird die zweite industrielle Revolution mit dem Sturz des Kapitalismus verbunden sein, darunter geht es nicht.
Martin Krauthobel und Rolf Fürst
Ein wichtiges deutsches Monopol im Zusammenhang mit der „Industrie 4.0“ ist insbesondere noch SAP. SAP ist Weltmarktführer in betrieblicher Standardsoftware, also rein betrieblicher Programme für sämtliche Abläufe und Prozesse von Beschaffung, Verwaltung, Buchhaltung, Verkauf oder Lagersteuerung. In der Umsetzung betrieblicher Änderungen hat SAP somit einen Schlüssel in der Hand, ohne Softwareanpassungen seitens SAP ist keine Umsetzung möglich.
Entsprechend begeistert formuliert SAP in einem Werbefilm die schöne neue Produktionswelt. Dabei scheuen sie nicht davor, zurück den „letzten Stand der Technik“ zu propagieren und ein offensichtlich historisch anstehendes „ökonomisches Happy End“ auszurufen:
Lange genug wurde über die Möglichkeiten einer datengetriebenen Wirtschaft nur spekuliert. Jetzt lichtet sich der Nebel um die geheimnisvolle Cloud und was dahinter sichtbar wird, wird unser traditionelles Bild von industrieller Produktion für immer verändern. Industrie 4.0 bringt völlig neue Geschäftsmodelle und neue Möglichkeiten Produktionsstandards auf den letzten Stand der Technik zu heben. Wo Produktionskomponenten nach Fertigungseinheiten finanziert werden, sinkt nicht nur das Investitionsrisiko, auch die Produktionskosten können vorab exakt geplant werden.
In der Industrie 4.0 laufen die Uhren anders. Wo Maschinen Betriebsdaten in Echtzeit kommunizieren, ist die Leistung jeder einzelnen Unit[37] jederzeit überprüfbar. Umgekehrt können auf diese Weise auch mögliche Ausfälle durch präventive Wartungen vermieden werden. Wobei intelligente Maschinen sogar das nötige Ausmaß der Wartung veranlassen können. Wo Echtzeitdaten ausgetauscht werden, da entsteht gleichzeitig meist beachtliches Potential, um Serviceaufwände zu reduzieren. Ob durch Fernwartung oder just-in-time-Lieferung von Ersatzteilen, Industrie 4.0 hält die Produktion am Laufen!
Mit den permanent überlieferten Betriebsdaten aller Produktionskomponenten entsteht gleichzeitig die beste Basis, um die Nutzung kritischer Ressourcen Schritt für Schritt zu perfektionieren. Und auch etwaige Systemfehler lassen sich durch eine gezielte Datenanalyse so einfach auffinden wie nie zuvor, und natürlich auch beheben.
Womit wir noch lange nicht am Ende aller möglichen Anwendungsszenarien sind, aber zweifelsfrei behaupten können: Echtzeitdaten liefern Wettbewerbsvorteile am laufenden Band in nahezu allen Branchen und auf allen Märkten. Wo diese Daten intelligent genutzt werden, wird das Internet der Dinge gleichzeitig zum Schlüssel für ein ökonomisches Happy End.
Quelle: https://www.sap.com/germany/assetdetail/2016/07/b00d5ec3-7b7c-0010-82c7-eda71af511fa.html; veröffentlicht 01.07.2015
1 kaz-online.de/artikel/industrie-4-0-revolution-ohne-umsturz
2 kaz-online.de/artikel/mit-weissbuch-arbeiten-4-0-gegen-arbeitsrecht-und-arbeitszeit
3 „[...] Das beeinflusst bestehende Geschäftsmodelle, verändert etablierte Marktstrukturen und sorgt für eine Neuverteilung der Anteile am Weltmarkt.“ Trends für Industrie 4.0 – aus dem Vorwort Broschüre des Fraunhofer Institut https://www.fraunhofer.de/content/dam/zv/de/Forschungsfelder/Produktion-Dienstleistung/Trends-fuer-Industrie-40.pdf
4 Vorwort der Umfrage „Digitalisieren sie schon?“; durchgeführt durch Lünendonk um Auftrag der Lufthansa Industry Solutions im Jahr 2016; im Ergebnis ergab die Umfrage: 22 Prozent der untersuchten Unternehmen haben derzeit eine IT-Landschaft, die „überwiegend“ auf Altsoftware basiert. Weitere 29 Prozent gaben an, einen Teil ihrer Altsoftware zwar bereits modernisiert zu haben, aber noch immer über einen mittleren Altbestand zu verfügen. 49 Prozent der Befragten berichten allerdings von einer modernen Softwarelandschaft. Signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Umsatzgrößenklassen bestehen nicht.
5 So bewegt sich das Bild der „Industrie 4.0“ ganz im Rahmen des dem Kapitalismus eigenen Warenfetisch, in dem den Waren natürliche Eigenschaften und Fähigkeiten zugeschrieben werden, die den Status der Menschen innerhalb der Gesellschaft zum Ausdruck bringen und somit scheinbar Kraft und Geltung verleihen. Dies überdeckt die dabei auf den Kopf gestellte Realität, dass die Waren im Gegenteil nur Ausdruck bestimmter gesellschaftlicher (Besitz-)verhältnisse sind. In der Produktindividualisierung galoppiert der Warenfetisch, jeder kann sich einbilden das Produkt sei speziell für ihn entwickelt: „mein Auto“, „meine Einbauküche“ wird Ausdruck der Persönlichkeit, obwohl sich hinter der Produktfassade ein stark standardisierter Kern befindet.
6 Ein Angebotsprogramm, in welchem man diverse Merkmale eines Kfz wie Motorleistung, Farbe, Sitzbezüge und Vieles mehr für seinen Neuwagen auswählen und so das Auto individuell zusammenstellen kann.
7 Meist nur Hunderstel Millimeter dick
8 FAZ 21.08.2017
9 TeraFlops (floatingpointoperations per second) bezeichnet die Anzahl von Gleitkommarechenoperationen eines Computers mit dem Faktor
10 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/509527/umfrage/taegliches-aufkommen-von-spam-mails-in-deutschland/
11 Herbert Wegmann, General Manager Industrial Communication and Identification, Siemens; zitiert nach: https://www.siemens.com/global/de/home/unternehmen/themenfelder/industrielle-kommunikationsnetzwerke.html
12 https://www.hms-networks.com/de/ueber-uns
13 Diese und alle nachfolgenden Prozentanteile von Marktschätzung HMS, veröffentlicht durch Statista 2017
14 Jürgen Brandes, CEO der Division Process Industries and Drives der Siemens AG in „Das Magazin für die Prozessindustrie“ der Siemens AG
15 Whitepaper „Alles was Sie über Digitalisierung, Industrie 4.0 und Smart Services wissen müssen“ des IT-Dienstleisters Eurodata 10.04.2017
16 Statista, „Deutsches Web zu langsam für die Weltspitze“: https://de.statista.com/infografik/1064/top-10-laender-mit-dem-schnellsten-internetzugang/?utm_source=Infographic+Newsletter&utm_campaign=efa6891542-newsticker_DE_nachmittags_6&utm_medium=email&utm_term=0_666fe64c5d-efa6891542-296031353
17 www.oecd.org/sti/broadband/1_10-PctFibreToTotalBroadband-2016-06.xls
18 Die „neuen Bundesländer“ liegen gerade einmal bei 50% Breitbandanschluss über 50Mbit.
19 https://opensignal.com/reports/2017/06/state-of-lte
20 https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/pid/deutschland-investiert-zu-wenig-in-glasfaserausbau/
21 ebenda
22 Im Sinne eines ökonomischen Interesses an der Industrie 4.0 durch Absatzerweiterung, neue Märkte usw.
23 Selbstverständlich haben auch andere Monopole und Mittelständische Unternehmen ein Interesse an der Aufweichung des Arbeitsrechts. Doch die Dialektik besteht darin, dass die Industrie 4.0 nicht nur Auswirkungen auf die Arbeiterklasse und die werktätigen Schichten hat, sondern auch auf den Mittelstand selbst.
24 nach FAZ 19.08.2017; dort verwiesen auf Neue Osnabrücker Zeitung, bzw. Anfrage der Grünen im Bundestag.
25 Industrieroboter weltweit – Statista-Dossier, dortige Quellen verschiedene Verbände der Automatisierungsindustrie und Institute.
26 https://de.wikipedia.org/wiki/Smart_Service
27 FutureManagementGroup AG „Smart Services im Maschinenbau“Smart Service 2025: Verliert der deutsche Maschinen- und Anlagenbau den Wettlauf um die intelligenteste Service-Strategie? – In dem Textabschnitt heißt es zuvor: „Doch ein Upgrade quasi zum Nulltarif gibt es nicht, zumindest dann nicht, wenn die deutschen Unternehmen im anbrechenden neuen Industriezeitalter international wettbewerbsfähig bleiben wollen.“
28 Zitat nach FAZ 12.05.2015
29 ebenda
30 Die Zinssituation begünstigt die Kreditaufnahme stark, geringe Zinskosten führen zu geringeren Gesamtkosten einer Investition und bewirken so nach der bürgerlichen Ökonomie die Investitionstätigkeit.
31 Werte der Ausrüstungsinvestitionen (Maschinen und Geräte, sowie Fahrzeuge); Veröffentlichung Statistisches Bundesamt (Destatis), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Vierteljahresergebnisse, 1.Vierteljahr 2017, 3.10 Bruttoanlageinvestitionen, preisbereinigt; abrufbar: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen/Inlandsprodukt/InlandsproduktsberechnungVjPDF_2180120.pdf?__blob=publicationFile
32 FAZ 12.05.2015
33 In der ehemaligen DDR arbeiten rund ein Drittel der Frauen Teilzeit.
34 Etwa 5% aller Beschäftigten in der Produktion sind Leiharbeiter, bei der Einordnung „Helfer“ ist der Anteil deutlich höher.
35 kaz-online.de/artikel/mit-weissbuch-arbeiten-4-0-gegen-arbeitsrecht-und-arbeitszeit#seite1
36 Manifest der Kommunistischen Partei, Karl Marx und Friedrich Engels, hier zitiert nach AW Marx Engels in 6 Bänden, 2. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1972, Band 1, S. 432.
37 englisch: Einheit
Marx zeigt, dass jede technische Entwicklung und Fragestellung nur durch materialistisches Herangehen gelöst werden kann. Die moralische und negative Belegung des Begriffes Materialismus muss dazu überwunden werden.
Beispiel für einen industriell nutzbaren 3D-Drucker.
Unzureichende Kommunikation und falsche Steuerung im kapitalistischen Chaos bewirken Stillstand.